Was du über die Wirkung von Heilpilzen und die Mykotherapie wissen solltest

Inhaltsverzeichnis

In diesem Post beschäftigen wir uns mit der Wirkung von Heilpilzen. Du wirst Einiges darüber erfahren, was die Vitalpilze ausmacht, wie du ihre Wirkung verstärken kannst und mehr über Mischungen für die verschiedenen Lebenslagen lernen.

Pilze sind etwas ganz Besonderes und überaus Eigenartiges

Wir packen sie oft automatisch zu den Pflanzen und denken an Champignons, Pfifferlinge und Steinpilze, an den Herbst und Wald und eine schmackhafte Pilzpfanne. Doch die Pilze bilden ein großes, eigenes „Reich“ und sind enger mit den Tieren verwandt als mit den Pflanzen und sind für den Nährstoffkreislauf der Welt unentbehrlich.

Neben Algen und Bakterien gehören die Pilze zu den ältesten Bewohnern der Erde und leben hier seit mehr als über eine Milliarde Jahren. Ihre Vielfalt ist immens und wird auf über 1,5 Millionen Arten geschätzt. Nur ein kleiner Prozentsatz ist bekannt, benannt und erforscht. In diesem riesigen Naturschatz sind etwa 2000 Arten als genießbar und 700 Arten als heilkräftig eingestuft. Pilze bauen entweder totes organisches Material, leben als Parasit von anderen Lebewesen oder in einer Symbiose mit einer Pflanze.

Sie sind überall, wo sie Nahrung finden, und haben damit eine große Auswahl an Lebensräumen. Großpilze bilden ein Geflecht wie Baumwurzeln. Lange, dünne Fäden bilden ein Geflecht, das Myzel, das Hauptorgan der Pilze, das sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Anders als Pflanzen benötigen sie kein Sonnenlicht, stellen weder Sauerstoff noch Chlorophyll her und haben Zellen, die eher Insektenzellen ähneln. Sie haben wie Mensch und Tier einen Stoffwechsel und brauchen organische Nahrung, die jedoch außerhalb des Pilzes vorverdaut wird. Der für uns sichtbare Teil des Pilzes, den Fruchtkörper, dient der Fortpflanzung und wir finden ihn nur in gewissen Zeiten. Einige Pilze bleiben mit dem Fruchtkörper versteckt unter der Erde, denken wir an die Trüffel.

Kurz gesagt: Pilze sind biologisch einzigartig

Sie haben sich im Laufe der Zeit an die Umwelt angepasst und verändert. Sie können sich vor Viren, Bakterien und Fraßfeinden schützen und weisen ähnlich reagierende Immunsysteme wie Mensch und Tier auf. Die geradezu perfekt zusammengestellten Inhaltsstoffe der Pilze wirken aus diesem Grund bei uns und den Tieren gegen die meisten krankmachenden Erreger und regen die Abwehrkräfte an und dies weit wirkungsvoller als Heilpflanzen es können. Außerdem sind die Inhaltsstoffe durch die enge Verwandschaft sehr gut verfügbar.

Es gibt Speisepilze, die wir in der Natur entdecken, anbauen und kultivieren können, und auf der anderen Seite die mit Vorsicht zu „genießenden“ Giftpilze. Und als weitere Gruppe haben wir Pilze, die uns besonders interessieren, nämlich die medizinischen Pilze, Heilpilze, Medizinal-, Vital- oder Gesundheitspilze. Und die dazugehörige Naturheilmethode nennt man Mykotherapie.

Was ist Mykotherapie

Der Begriff der Mykotherapie steht für das Heilen mit Pilzen und die Pilzheilkunde. Meist werden hier die Großpilze verwendet, aus denen ein Pilzpulver oder Extrakt gewonnen wird. Schon der uns allen bekannte Ötzi hatte vor 5.200 Jahren diese Pilze in seiner Reiseapotheke bei sich. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verwendet die wunderbaren Heilpilze. In alten Kräuterbüchern wird die Wirkung von europäischen Pilzen wie Stinkmorchel, Zunderschwamm oder Hallimasch beschrieben. Die Mykotherapie ist also kein modernes, neues oder asiatisches Wissen um die Heilkraft dieser Wesen, sondern eine altbewährte Therapie und leider zum Teil, vor allem bei uns in Europa, vergessen und oft unbeachtet.

Die einzelnen Heilpilze und deren Wirkung im Überblick

Agaricus blazei Murill (ABM)

Der Agaricus Pilz stammt aus den brasilianischen Regenwäldern und wurde vor ca. 30 Jahren entdeckt. Bei der einheimischen Bevölkerung dort, die diesen Pilz regelmäßig verzehrt, sind Krebserkrankungen völlig unbekannt. Seine Inhaltsstoffe Ergosterin (die Vorstufe von Vitamin D) und Natriumpyroglutamat wirken toxisch auf Krebszellen. Sie können die Angiogenese, also die für die Metastasenbildung notwendige Blutgefäßneubildung von Tumorzellen verhindern und das Absterben der Tumorzellen (Apoptose) einleiten.

Der „brasilianische Engerling“ hilft auch bei der Behandlung von Allergien. Dieser Heilpilz zeigt seine Wirkung als Immunregulanz und übt eine Schutzfunktion auf die Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse aus.

Auricularia polytricha

Das „Judasohr“ oder auch „Baumohr“ ist einer der ältesten Speisepilze und wirkt vor allem auf das Blut, die Blutgefäße und Schleimhäute.

Chaga

Der „Schiefer Schillerporling“ aus dem kalten Norden und lebt in totem Holz oder lebenden Bäumen und wird als „Pilz der Unsterblichkeit“ bezeichnet.

Champignon

Wer kennt ihn nicht, den Speisepilz in weiß oder braun, und auch er ist ein Heilpilz.

Coprinus cornatus

Der „Schopftintling“ oder „Spargelpilz“ ist sehr eiweißreich und gleichzeitig gut für die Verdauung.

Cordyceps sinensis

Der anregende und belebende „Chinesische Raupenpilz“ lebt ursprünglich in Raupen und ernährt sich von ihnen, bis es gelang, ihn auch in einer Nährflüssigkeit zu kultivieren. Cordyceps wird hauptsächlich bei Nierenfunktionsstörungen, hormonellen Erkrankungen und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit eingesetzt. Ursprünglich kommt Cordyceps aus Tibet. Dort wächst er in einer Höhe von 3.000-5.000 m auf der Larve eines Schmetterlings. Mittlerweile ist es gelungen diesen ursprünglich seltenen und sehr teuren Pilz zu kultivieren.

In der traditionellen fernöstlichen Medizin wird er schon seit tausenden von Jahren verwendet. In der (Tier-)Heilkunde sind die Anwendungsgebiete von Cordyceps sehr umfangreich. Hauptsächlich unterstützt er die Nieren und kann bei Nierenfunktionsstörungen sowohl die Nierenfunktion, als auch die Kreatininclearance verbessern. Zusätzlich hat er eine positive Wirkung auf das Herz, die Atmungsorgane und die allgemeine Ausdauer. Die sportliche Leistungsfähigkeit wird gefördert, da dieser Pilz die Regenerations-Fähigkeit des Muskelgewebes fördert. Ebenfalls eingesetzt werden kann der Cordyceps bei hormonellen Erkrankungen, da er regulierenden Einfluss auf die Nebennierenrinde nehmen kann.

Coriolus versicolor

Der „Schmetterlingsporling“ gedeiht in vielen Regionen an totem Holz und wird in der Krebstherapie eingesetzt. Der Coriolus besitzt eine immunstimulierende und antitumorale Wirkung und eignet sich vorbeugend zur Immununterstützung und Prävention von Krebs. Auch bei hormonabhängigen Tumoren, wie z.B Gesäugetumoren kann er ebenfalls zum Einsatz kommen.

Enokitake

Der „Winterpilz“ ist ein begehrter und kultivierter Speisepilz mit einer starken Wirkung auf das Immunsystem und den Stoffwechsel.

Hericium erinaceus

Die phantasievollen Namen wie „Igelstachelbart“, „Affenkopfpilz“ oder „Löwenmähne“ lassen uns nicht direkt auf einen Speisepilz schließen, der an und auf Bäumen lebt und gut für die Verdauung und das Nervensystem ist. Hericium ist nicht nur in China ein etablierter essbarer Vitalpilz. Bevorzugt wächst er in Spalten und Höhlen alter Laubbäume, hauptsächlich auf Buchen und Eichen, aber auch auf Apfel und Nussbäumen. In Deutschland ist er nur sehr selten zu finden. Hericium enthält neben zahlreichen biologisch aktiven Verbindungen essentielle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink, Eisen, Selen und Germanium, Niacin, Biotin und Vitamin D. Durch die hohe Qualität der Aminosäure-Zusammensetzung hat dieser Kraftpilz eine sehr hohe biologische Wertigkeit.

In der (Tier-)Heilkunde wird Hericium vorwiegend bei Erkrankungen des Verdauungsapparates eingesetzt, da er entzündungshemmend auf die Magen- und Darmschleimhäute wirkt.  Er ist in der Lage diese wieder aufzubauen. Auch bei Allergien, Ekzemen und Futtermittel-Unverträglichkeiten stellt er ein wichtiges Therapeutikum dar. Seine Inhaltsstoffe Erinacin und Hericenon stimulieren den Nervenwachstumsfaktor (NGF = nerve growth factor). Dadurch baut er die Myelinscheiden der Nerven wieder auf und regeneriert die Nerven. Durch die positiven Eigenschaften dieses Kraftpilzes auf die Nerven hat er eine hervorragende Wirkung bei ängstlichen, unruhigen und gestressten Tieren.

Maitake

Unser „Klapperschwamm“ ist ein wertvoller Speisepilz mit krebshemmenden und immunfördernden Inhaltsstoffen. Das Haupteinsatzgebiet von Maitake sind Krebs- und metabolische Erkrankungen. Er hilft in schwierigen Fällen wie Knochentumoren/-Metastasen und Gehirntumoren. Auch bei Leberkrebs zeigen klinische Studien Verbesserungen der Symptome und Tumor-Rückbildungen. Bei Diabetes Typ 2 und dem (equinen) metabolischen Syndrom reguliert dieser Heilpilz die Insulinrezeptoren.

Pleurotus ostreatus

Der „Austernpilz“ ist ein Pilz aus der Gattung der Seitlinge mit einer lang bekannten wertvollen und gesundheitsfördernden Wirkung.

Polyporus umbellatus

Der „Eichhase“ ist ein bewährtes Mittel mit einer entwässernden, harntreibenden und lymphanregenden Wirkung.

Reishi

Der „Glänzende Lackporling“ ist der „Göttliche Pilz der Unsterblichkeit“ , ein starkes Tonikum und einer der vielseitigsten und bekanntesten Heilpilze. Dieser Kraftpilz hat ein besonders weites Wirkungsspektrum und erfüllt daher vielfältige Aufgaben. Besonders viel Einfluss nimmt er auf entzündliche Prozesse im Körper. Reishi ist in Auen-, Eichen und Hainbuchenwäldern an Stümpfen und am Fuß lebender Stämme zu finden.Dieser Pilz ist sehr vielseitig mit einem großen Wirkungsspektrum. In der (Tier-) Heilkunde wird er bei fast allen Erkrankungen eingesetzt. Oft wird er hierbei mit anderen Pilzen kombiniert.

Aufgrund seines hohen Gehalts an Triterpenen, wirkt er positiv bei allen entzündlichen Prozessen im Körper. Bei Allergien ist Reishi in der Lage die Histamin-Ausschüttung, die für Rötungen, Schwellungen und Juckreiz verantwortlich ist, zu mindern. Durch seine kortisonähnliche Wirkung lindert er Entzündungen an der Haut und den Schleimhäuten. Auch bei Herzmuskel- und Herzklappenerkrankungen, Herzschwäche sowie bei Herzinsuffizienz hilft Reishi hervorragend, da er einen positiven Einfluss auf die Sauerstoffversorgung des Körpers hat.

Shiitake

Der „Pasaniapilz“ ist Heil- und Speisepilz, der das Immunsystem stärkt und Schmerzen mildert. Neben seiner ausgezeichneten Wirkung  sowohl auf den Gelenkapparat als auch auf das Bindegewebe, hat Shitake eine immunregulierende Wirkung. Zusätzlich nimmt er Einfluss auf Magen- und Darmwürmer und wirkt durchblutungsfördernd.

Die Wirkung von Heilpilzen verstärken

In verschiedenen Zusammenstellungen wirken die Heilpilze unterschiedlich stark in den verschiedenen Bereichen des Organsystems.

Zum Beispiel verstärkst du die Wirkung von Heilpilzen, um eine Regeneration des Tieres zu erreichen, indem du Cordyceps, Reishi, Hericium, Shiitake, Maitake, Coriolus und Agaricus mischst. Diese Kraftpilz-Mischung bildet eine Synergie. Das heißt die Heilpilze unterstützen sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Besonders geeignet sind diese Pilze zur Rekonvaleszenz oder bei älteren Tieren.

Eine Kraftpilz-Mischung für mehr Energie enthält folgende Heilpilze: Cordyceps, Reishi, Shitake Maitake und Agaricus. Besonders geeignet ist diese Mischung für Sportler und sehr aktive Menschen und Tiere.

Gib zusammen mit dem Heilpilz oder der Heilpilzmischung CBD Öl und du kannst du Wirkung von Heilpilzen nochmals verstärken.


Autorin:

Christine Erkens, Monschau – www.thp-erkens.de

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Benno
Benno
3 Jahre zuvor

gerne möchte ich den König der Heilpilze ins Spiel bringen: den Zunderschwamm. Bin gerade dabei erste Erfahrungen zu sammeln, als Pulver und als Urtinktur-

Brunhild Feindt
Brunhild Feindt
3 Jahre zuvor

Kann ich Heilpilze und Arthridonum H zur gleichen Fütterung geben? Desweiteren gebe ich noch Moor zur Ausleitung in der 2. Mahlzeit.

Sandra Hauptmeier
3 Jahre zuvor

Kann die Pilzmischung Durchfall beim Hund auslösen?

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