Das Leben schreibt Geschichten und jedes Leben seine eigene
Folgender Text ist ein weiterer Erfahrungsbericht von Jorinde und einem ihrer geretteten Vierbeiner. Tyson, der kleine Terrier, hat eine wenig bekannte Vergangenheit. Was jedoch gewiss ist, sein einst aggressives Wesen mit seiner körperlichen Einschränkung, hätte nie erahnen lassen, dass er ein Leben wie heute führen könnte. Wie er trotz seines auffälligen Wesens und starker Einschränkungen wieder zu Lebensfreude fand, erzählt dieser Text.
Tyson wurde von den Menschen im rumänischen Shelter 5-10 Jahre geschätzte. Die weite Jahresspanne resultierte daraus, dass man objektiv anhand seines Aussehens nicht beurteilen konnte, wie alt er wirklich war und nähere Anhaltspunkte dazu gab es aufgrund seiner unbekannten Lebensgeschichte auch nicht. Jorinde selbst schätzt den kleinen Terrier eher auf 5-7 Jahre.
Als Straßenhund in Rumänien wurde er verletzt gefunden. Es ist unklar ob er von einem Auto angefahren oder verprügelt wurde. Für letzteres spräche, dass er keine weiteren Blessuren hatte, die bei einem Verkehrsunfall wahrscheinlicher wären. Tyson hatte eine gebrochene Wirbelsäule und vermutlich auch mehrere Bandscheibenvorfälle. Dadurch konnte er nur noch einen Vorderlauf bewegen, der Rest war gelähmt. Zudem waren seine Zähne in einem sehr schlechten Zustand.
Ein Bild, ein Leben und eine Entscheidung
Eines Tages bekam Jorinde das Bild von Tyson zugeschickt. Es war die gleiche Tötungsstation, von der sie bereits etliche Hunde rettete. Sie sah einen kleinen, in der Ecke zusammengekauerten Terrier in der rumänischen Tötungsstation. Kein Fortbewegen mehr möglich, nur noch Zähne fletschen, Tyson war unnahbar.
Jorinde half dabei, ihn aus der Tötungsstation herauszuholen. Er kam in eine örtliche Tierklinik, wo er dann an oben erwähnten Verletzungen operiert und seine Zähne gereinigt wurden.
Nach der überstandenen Operation kam Tyson in einen Shelter. Eine Art Tierheim, aber nicht vergleichbar mit hiesigen Standards. Wegen seiner aggressiv bissigen Art blieb er zunächst auch dort in Isolation. Jorinde hatte anfangs keinen Gedanken daran verschwendet, ihn zu sich zu nehmen, eben wegen seiner schweren Handhabbarkeit. Ein Großteil der Menschen, welche sich für ein Tier entscheiden, entscheiden sich meist auch eher für gesunde und umgängliche Vierbeiner. Dazu zählte Tyson eben leider nicht und blieb somit übrig.
Dank der Operation konnte er immerhin einen weiteren Vorderlauf ein wenig bewegen. Aus der Isolation wurden nun mittlerweile eineinhalb Jahre. Ihn dort hängen und vor sich her vegetieren lassen kam für Jorinde dann nicht mehr in Frage. So entschied sie sich dann doch, ihn zu sich zu nehmen und aus der Isolation heraus zu holen.
Das Bild des leidigen, mitgenommenen Vierbeiners war nicht mehr mit anzusehen. Schließlich hatte sie mit vermeintlich schweren Fällen ja doch schon ein wenig Erfahrung. Es mit ihm auszuprobieren war dann doch die stimmigere Lösung für sie, als seine Situation weiter mit anzusehen. Schließlich gab es ja die Chance, ihm ein neues Leben zu schenken.
Holpriger Start mit schnellem Wendepunkt
Gesagt getan, Tyson landete dann im März 2020 in Deutschland und bei der Ankunft direkt in Jorinde‘s Arme. Mit Maulkorb bestückt, verhielt er sich auffällig ruhig entgegen aller Erwartung. Vermutlich hat ihn der Überraschungseffekt erst mal irritiert. Neue Umgebung, neue Eindrücke, neue Chancen.
Jorinde brachte ihn zunächst in einen ihrer Räume mit Essen und Trinken, wo er auch vorübergehend alleine war. Schließlich musste man sich ja erst mal beschnuppern. Da er als kleines, aber scharfes Kaliber angekündigt war, musste sie Vorsicht walten lassen. Die ersten Kontaktversuche waren mehr als aufregend. Tyson schoss direkt robbend nach vorne zur Tür, sobald Jorinde diese aufmachte. Nicht vor Freude, sondern vor Aggression.
Das Ganze ging eine Weile so, der kleine Terrier hat sich im Zimmer über zirka 10 Tage verschanzt und keinen Kontakt zugelassen. Rausgehen mit ihm ging gar nicht, weshalb Jorinde Inkontinenzunterlagen in sein Zimmer gelegt hatte. So konnte es aber nicht weitergehen.
Jorinde nutzte den Überraschungseffekt und packte Tyson samt Körbchen, in dem er lag. Jetzt aber schnell mit den anderen ab in den Wald.
Tyson war plötzlich wie ausgewechselt. Eine Umgebung, die er so nie gesehen hatte und dann noch 3 Jahre vorher in Käfigen und Isolation verbrachte . Gemeinschaft mit Hunden und Menschen, Bilder, Gerüche, Empfindungen machten aus „Mr. Hyde“ wieder „Dr. Jekyll“. Sein wahrer Wesenskern offenbarte sich und die neuen Eindrücke waren Balsam für seine Seele. Das war der ausschlaggebende Wendepunkt für ein neues Miteinander. Tyson kam ab dem Tag von sich aus nach draußen gerobbt und wollte raus in die Natur.
Mit Heil- und Hilfsmitteln zu noch mehr Lebensqualität
Seitdem er bei Jorinde ist, bekommt er täglich zwei Messlöffel Arthridonum H zur Unterstützung seines Halte- und Bewegungsapparates. Anfangs gab sie zusätzlich Vitalpilzmischungen und Grünlippenmuschel über sein Futter. Um möglichen Schmerzen entgegenzuwirken bekam Tyson auch CBD-Tropfen. Erstaunlich war, dass er nach wenigen Wochen sogar wieder seine Hinterbeine aufstellen konnte.
Wegen der bestehenden Lähmung und dadurch bedingten Kontraktionen, konnte er dennoch nicht selbstständig laufen. Nach 4 Wochen war er wieder richtig aktiv. Er robbte über das gesamte Grundstück und zeigte seinen neuen Lebenswillen. Dieser war nämlich wieder geweckt und Jorinde bestellte ihm einen Hunderollstuhl. Der Rolli wurde dann direkt nach der Lieferung ausprobiert und von Tyson extrem gut angenommen. Heute ist er damit so aktiv und lebendig, dass einem jeden Hundeliebhaber das Herz aufgeht, das zu sehen.
Das Leben schreibt Geschichten und jedes Leben seine eigene
Tyson ist extrem schnell und agil geworden. Zwar muss er mit der Lähmung durch die gebrochene Wirbelsäule leben, kann heute aber sogar ohne Hilfe Kot und Urin absetzten. Dabei zeigt er soviel Kraft, dass er den Rolli mit anhebt.
Mittlerweile schafft er locker eineinhalb Stunden im Wald zu verbringen und er ist einer der Ersten wenn es heißt, es geht nach draußen. Pflanzenkraft durch Supplemente, liebevolle und engagierte Menschen und Mutter Natur ermöglichten es Tyson, sein autark lebendiges Wesen endlich ausleben zu können.
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