Hautliebe im Sommer: Sonnenschutz ohne Chemie

Gesunde Alternative zu Sonnencreme

Inhaltsverzeichnis

Warum wir überdenken sollten, was wir auf unsere Haut schmieren: Die Schattenseiten konventioneller Sonnencremes

Sonnencreme ist ein fester Bestandteil der Sommerroutine vieler Menschen, ein scheinbarer Schutzschild gegen die UV-Strahlen der Sonne. Doch während wir uns sicher fühlen, cremen wir uns oft mit Produkten ein, die unserer Gesundheit und der Umwelt mehr schaden könnten, als wir ahnen. Es gibt gute Gründe, warum wir die Inhaltsstoffe konventioneller Sonnencremes kritisch hinterfragen und nach Alternativen suchen sollten.

Die Problematik konventioneller Sonnencremes: Mehr als nur „Sonnenschutz“

Viele herkömmliche Sonnencremes enthalten chemische Filter, die UV-Strahlen absorbieren, bevor sie auf die Haut treffen. Das klingt zunächst gut, doch diese Chemikalien sind alles andere als inert. Sie können in den Körper eindringen und dort hormonelle Prozesse beeinflussen, allergische Reaktionen auslösen, andere gesundheitliche Schäden begünstigen und sogar die Umwelt belasten.

Gibt es Studien, die diese Bedenken stützen? Ja, die Forschung zu den Auswirkungen chemischer UV-Filter nimmt stetig zu und liefert besorgniserregende Ergebnisse:

  • Hormonelle Aktivität:Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass bestimmte chemische UV-Filter eine östrogenartige Wirkung haben und das endokrine System stören können. Beispielsweise wurde in einer Studie von Schlumpf et al. (2001) die östrogene Aktivität verschiedener UV-Filter in vitro nachgewiesen. Auch spätere Untersuchungen, wie die von Klammer et al. (2009), bestätigten diese Effekte und zeigten, dass einige dieser Chemikalien die Entwicklung von Fortpflanzungsorganen beeinflussen können.
  • Systemische Absorption:Es ist belegt, dass chemische UV-Filter nicht nur auf der Haut bleiben, sondern in den Blutkreislauf gelangen. Eine aktuelle Studie der FDA (Food and Drug Administration) aus dem Jahr 2019 und 2020 zeigte, dass die Konzentration einiger gängiger chemischer Filter im Blut den als sicher geltenden Grenzwert überschreitet, wenn die Produkte regelmäßig aufgetragen werden. Was die langfristigen Auswirkungen dieser systemischen Exposition sind, ist noch nicht vollständig geklärt, aber Anlass zur Sorge.
  • Umweltschäden:Besonders bekannt sind die negativen Auswirkungen auf Korallenriffe. Studien, wie die von Downs et al. (2014) und Díaz-Cruz et al. (2019), haben gezeigt, dass Chemikalien wie Oxybenzon und Octinox Korallenbleiche verursachen und die DNA von Korallen schädigen können, selbst in geringen Konzentrationen. Dies hat weitreichende Folgen für marine Ökosysteme.

Die bedenklichsten Inhaltsstoffe in konventionellen Sonnencremes:​

Hier ist eine Auflistung der am häufigsten kritisierten chemischen UV-Filter und weiterer bedenklichen Substanzen:

  • Oxybenzon (Benzophenon-3):Einer der am häufigsten verwendeten chemischen Filter. Steht im Verdacht, hormonelle Störungen zu verursachen, allergische Reaktionen auszulösen und Korallenriffe zu schädigen. Es wird systemisch absorbiert und kann in Muttermilch und Urin nachgewiesen werden.
  • Octinoxat (Ethylhexyl Methoxycinnamat):Ebenfalls ein weit verbreiteter UV-Filter. Ähnlich wie Oxybenzon wird Octinoxat mit hormonellen Störungen in Verbindung gebracht und gilt als Umweltschadstoff, insbesondere für Korallenriffe.
  • Avobenzon (Butyl Methoxydibenzoylmethan):Obwohl es oft als „sicherer“ im Vergleich zu Oxybenzon beworben wird, ist Avobenzon photolabil, d.h., es zerfällt unter Sonneneinstrahlung und kann dabei freie Radikale bilden. Es wird oft mit anderen chemischen Filtern kombiniert, um seine Stabilität zu erhöhen, was jedoch wiederum die Anzahl der bedenklichen Chemikalien im Produkt erhöht.
  • Octocrylen:Dieser UV-Filter ist bekannt dafür, allergische Hautreaktionen auszulösen. Studien deuten auch auf eine potenzielle hormonelle Aktivität hin. Zudem kann Octocrylen in Benzophenon zerfallen, eine Substanz, die als potenziell krebserregend eingestuft wird.
  • Homosalat:Ein weiterer chemischer UV-Filter, der das Hormonsystem beeinflussen kann. Es wird auch als Penetrationsverstärker eingesetzt, was bedeutet, dass es anderen Chemikalien hilft, leichter in die Haut einzudringen.
  • Parabene (z.B. Methylparaben, Propylparaben):Werden häufig als Konservierungsstoffe eingesetzt. Sie sind bekannt für ihre östrogenartige Wirkung und können somit das Hormonsystem stören. Sie wurden auch in Tumorgewebe gefunden.
  • Phthalate:Werden manchmal als Weichmacher oder Duftträger verwendet. Sie sind als endokrine Disruptoren bekannt und können die Fortpflanzungsgesundheit beeinträchtigen.
  • Nanopartikel (bei mineralischen Filtern):Obwohl mineralische Sonnencremes im Allgemeinen als sicherer gelten, können Zinkoxid und Titandioxid in Nanopartikelform potenzielle Risiken bergen, wenn sie in die Haut eindringen oder inhaliert werden. Die Forschung ist hier noch nicht abschließend, aber es wird empfohlen, Produkte mit „Non-Nano“-Partikeln zu bevorzugen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Angesichts dieser Informationen wird deutlich, dass die Wahl unserer Sonnencreme weitreichende Konsequenzen haben kann – nicht nur für unsere eigene Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Im nächsten Abschnitt werden wir uns mit den vielversprechenden Alternativen befassen, die einen effektiven Schutz bieten, ohne die genannten Risiken einzugehen.

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Auf der Suche nach gesundem Sonnenschutz: Pflanzliche Alternativen 

Nachdem wir die Schattenseiten konventioneller Sonnencremes beleuchtet haben, stellt sich die Frage: Was sind die besseren Optionen? Glücklicherweise gibt es eine kleine Auswahl an Möglichkeiten und Strategien, die einen effektiven Sonnenschutz ohne die fragwürdigen Inhaltsstoffe bieten.

Allen voran stehen der gesunde Menschenverstand und das Gespür für sich und seinen Körper. Je nach Sonnenintensität sollte die Dauer des Aufenthalts in der prallen Sonne angepasst werden. Hierbei spielt ebenso der Hauttyp eine wichtige Rolle.

Regel Nummer eins lautet: Weniger ist mehr. Je langsamer sich die Haut an intensive Sonne gewöhnen kann, umso schonender und gesünder ist es für uns. Mit langärmeliger Kleidung, Mützen und Hüten kann man sich entsprechend schützen.

Die folgenden Auflistungen von Alternativen soll dir Möglichkeiten aufzeigen, um den für dich richtigen Weg zum Sonnenschutz finden zu können:

  • Mineralische Sonnencremes mit „Non-Nano“-Zertifizierung: Dies sind mineralische Sonnencremes, die ausdrücklich angeben, dass die verwendeten Zinkoxid- und Titandioxid-Partikel nicht im Nanobereich liegen. Oft sind diese Produkte zusätzlich mit Naturkosmetik-Siegeln versehen und frei von weiteren Reizstoffen.
  • Zinkpaste: Zinkpaste kann auf empfindliche Stellen aufgetragen werden und bietet eine physikalische Barriere.
  • Pflanzliche Öle
  • Hanföl: Eher für bereits angebräunte Haut geeignet, geringer UV-Schutz. Unterstützt die Haut bei der Regeneration.
  • Sheabutter: Reine Sheabutter hat einen geringen Lichtschutzfaktor und eignet sich hervorragend zur Pflege danach. Für dunkle Hauttypen geeignet.
  • Kokosöl: Blockt bis zu 20 % der Sonnenstrahlen ab, löst sich jedoch schnell im Wasser von der Haut.
  • Olivenöl: Ähnlicher Lichtschutzfaktor wie Kokosöl, liegt etwas schwer auf der Haut.
  • Sesamöl: Spendet der Haut Antioxidantien und fängt bis zu 30 Prozent der UV-Strahlung ab.
  • Himbeersamenöl: Bietet leichten Sonnenschutz und spendet der Haut Antioxidantien.
  • Rotes Palmöl: Enthält viele Carotinoide, die vor Verbrennungen auf der Haut schützen.

Sonnenschutz von innen: Die Haut von innen stärken

Sonnenschutz von innen ist ein Faktor, der gerne übersehen oder kaum bekannt ist, aber eine hervorragende Ergänzung zu äußeren Schutzmaßnahmen darstellt. Es geht darum, die Haut von innen heraus durch die Ernährung zu stärken und ihre natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Sonnenschäden zu verbessern.

Die richtige Ernährung und Supplementierung kann die Haut von innen heraus stärken, ihre Widerstandsfähigkeit gegen UV-Schäden erhöhen und bei der Reparatur unterstützen.

Wie funktioniert Sonnenschutz von innen? 

Bestimmte Nährstoffe wirken als interne Antioxidantien und entzündungshemmende Substanzen. Sie können:

  • Freie Radikale neutralisieren: UV-Strahlung erzeugt freie Radikale in der Haut, die Zellschäden und vorzeitige Hautalterung verursachen. Antioxidantien fangen diese Radikale ab.
  • Entzündungen reduzieren: Sonnenbrand ist eine Entzündungsreaktion. Bestimmte Nährstoffe können diese Entzündungen mindern.
  • Die Reparaturfähigkeit der Haut unterstützen: Sie helfen der Haut, sich von UV-bedingten Schäden zu erholen.

Wichtige Nährstoffe für den inneren Sonnenschutz: 

Hier sind die wichtigsten „Sonnen-Superstars“ für deine Ernährung:

Carotinoide (insbesondere Beta-Carotin, Astaxanthin, Lycopin):

Wirkung:

Diese Pflanzenfarbstoffe lagern sich in der Haut ein und können dort als „Lichtschutzfilter“ agieren sowie freie Radikale neutralisieren. Sie können der Haut auch einen leicht gebräunten Teint verleihen (ohne UV-Exposition).

Vorkommen:

    • Beta-Carotin: Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis, Spinat, Grünkohl, Aprikosen, Mango, Papaya.
    • Lycopin: Tomaten (besonders gekocht, da es dann besser bioverfügbar ist), Wassermelone, Grapefruit.
    • Astaxanthin: Die Königin der Carotinoide. Eine extrem potente Antioxidans, die in Algen und Meerestieren wie Lachs, Krabben und Garnelen vorkommt. Wird oft als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und zeigt in Studien vielversprechende schützende Effekte.

Vitamin C:

Wirkung: Ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und an der Kollagenbildung beteiligt ist, was für eine gesunde Hautstruktur wichtig ist. Es wirkt synergetisch mit Vitamin E.

Vorkommen: Zitrusfrüchte, Paprika, Beeren (insbesondere Hagebutte, Acerola), Brokkoli, Kiwi.

Vitamin E:

Wirkung: Ein wichtiges fettlösliches Antioxidans, das die Zellmembranen vor oxidativen Schäden schützt. Es wirkt entzündungshemmend und kann die Hautregeneration unterstützen.

Vorkommen: Nüsse, Samen (Sonnenblumenkerne, Mandeln, Haselnüsse), Pflanzenöle (Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl), Avocado.

Selen:

Wirkung: Ein essentielles Spurenelement und starkes Antioxidans, das eine wichtige Rolle im Zellschutz spielt und die Reparatur von UV-geschädigter DNA unterstützen kann.

Vorkommen: Paranüsse (sehr hoher Gehalt), Fisch, Fleisch, Eier, Vollkornprodukte.

Omega-3-Fettsäuren:

Wirkung:Wirken stark entzündungshemmend und können helfen, die Entzündungsreaktionen der Haut nach Sonneneinstrahlung zu mildern. Sie tragen auch zur Stärkung der Hautbarriere bei.

Vorkommen:Fettreicher Fisch (Lachs, Makrele, Hering), Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse, Algenöl.

Polyphenole (z.B. aus Grüntee, Kakao):

Wirkung: Diese sekundären Pflanzenstoffe sind starke Antioxidantien und können entzündungshemmend wirken. Studien zeigen, dass der regelmäßige Konsum von Grüntee oder Kakao die Hautresilienz gegenüber UV-Strahlung verbessern kann.

Vorkommen: Grüntee, dunkle Schokolade, Beeren, Trauben, Kurkuma.

Vitamin D:

Wirkung: Weniger präventiv, dafür ist ein hoher Vitamin-D-Spiegel essentiell, wenn es zum Sonnenbrand gekommen ist. Es unterstützt die Haut bei der Reparatur und wirkt entzündungshemmend.

Praktische Tipps für den inneren Sonnenschutz:

  • Fokus auf eine bunte, pflanzenbasierte Ernährung: Je farbenfroher dein Teller, desto mehr Antioxidantien nimmst du auf. Besonders im Sommer solltest du einen Fokus auf wasserreiche Obst- und Gemüsesorten legen.
  • Regelmäßigkeit ist entscheidend: Baue diese Nährstoffe über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen vor der intensiven Sonnenperiode) in deine Ernährung ein, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Während eine ausgewogene Ernährung immer die erste Wahl sein sollte, können bei Bedarf spezifische Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Astaxanthin, Beta-Carotin, Omega-3, Vitamin D) sinnvoll sein, um die Zufuhr zu optimieren.

Fazit

Getreu dem Motto „Schmier dir nichts auf die Haut, was du nicht auch essen würdest!“, lässt sich der Sommer sonnenbrandfrei und gut geschützt genießen mit zahlreichen cleveren Alternativen. Die drei wichtigsten Säulen dabei sind ein achtsamer Umgang mit der Sonne, die unterstützende Kraft pflanzlicher Öle und Sonnenschutz von innen durch gezielte Ernährung und Supplementierung. Diese Dreierkombination macht dein Sonnenbaden zu einem unbeschwerten sommerlichen Genuss.

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