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Es wird Früüüüühling … die beste Zeit zum Wildkräuter sammeln.
Es grünt und sprießt überall und Menschen zieht es mit ihren Tieren hinaus in die Natur. Das sogenannte „Unkraut“ kommt nach der Kälte wieder aus der Erde hervor, nur der Name ist leider grundfalsch, denn in Wirklichkeit sind es wertvolle Heilkräuter und jetzt kommt genau die richtige Zeit für eine Heilpflanzen Kur. Ganz frisch gepflückt und nach Hause getragen. Ohne lange Transportwege. Besser und frischer geht es nicht. Und das schöne ist: es ist kostenlos.
Lerne die wichtigsten essbaren Wildkräuter kennen – und lese dazu Tipps und Interessantes.
“Lass Nahrung deine Arznei und Arznei deine Nahrung sein.” –Hippokrates-
Erstaunlich viele essbare Wildkräuter wachsen unbemerkt am Wegesrand. Wer sie kennt und mit offenen Augen durch die Natur läuft, staunt über den Reichtum unserer Natur. Einige Hunde knabbern instinktiv an den frischen Trieben, oder fangen an zu “grasen”. Essbare Wildkräuter sind im Frühling besonders zart, saftig und schmackhaft. Sie liefern uns und unseren Tieren Energie und Nährstoffe nach dem Winter – wesentlich mehr Vitamine und Nährstoffe, als herkömmliches Gemüse.
Eine Heilpflanzen-Kur stärkt das Immunsystem von Mensch und Tier. Magen und Darm bekommen eine Grundreinigung. Der Organismus freut sich über eine entschlackende und durchspülende Wirkung. Die Anfälligkeit von Hunden für einen Wurm- oder Zecken-Befall sinkt erfahrungsgemäß, wenn Wildkräuter verfüttert werden.
Viele Gärtner finden, dass “Unkraut” unbedingt ausgerissen und vernichtet werden muss, weil es unnützer Wildwuchs ist. Das ist schade, denn Unkräuter können unseren Speiseplan enorm bereichern.
Tipps zum Wildkräuter sammeln
Beim täglichen Spaziergang kann man einfach ein paar frische Wildkräuter sammeln, dabei sollte man ein paar Regeln beachten:
Nur Wildkräuter sammeln, die man auch kennt
In diesem Artikel werden einfache und jedem bekannte Wildkräuter vorgestellt, da kann man in der Regel nichts falsch machen. Aber: Nicht alle Wildkräuter sind essbar. Es gibt auch giftige, oder ungenießbare Pflanzen. Deshalb sollten nur Pflanzen gesammelt und verwendet werden, die 100% tig bekannt sind.
Nicht überall sollten Wildkräuter gesammelt werden
Wildkräuter wachsen überall. Das Sammeln an stark befahrenen Straßen, oder frisch gedüngten oder gespritzten Feldern, sollte man aufgrund der Schadstoffe unbedingt vermeiden. Es ist oftmals sicherer, die Wildkräuter im oder am Wald oder im eigenen Garten zu sammeln, um eine Ernte in Bio Qualität zu erhalten.
Immer nur soviel sammeln, wie auch benötigt wird
Wildkräuter sind frisch am gehaltvollsten an Vitaminen und Nährstoffen. Deshalb ist eine wichtige Regel: immer nur so viel zu ernten, wie auch kurzfristig benötigt und verarbeitet wird.
Wann ist die beste Sammelzeit?
Essbare Wildkräuter können vom Frühling bis in Herbst hinein geerntet werden. Die beste Erntezeit ist allerdings der Frühling, wenn die Pflanzen noch ganz jung und frisch sind und die größte Heilkraft besitzen. Blätter und Triebe werden am besten morgens gesammelt.
Wildkraut Zubereitungsmöglichkeiten
Für Menschen
- Viele Wildkräuter machen sich sehr gut und schmackhaft im Salat. Beispielsweise die wohlschmeckenden und milden jungen Gierschblätter.
- Sämtliche Wildkräuter passen in einen grünen Smoothie zu Äpfeln, Bananen, Mangos usw.
- Auch als Zutat beim Kochen sind viele Wildkräuter geeignet. Das Internet bietet viele Rezepte.
Rezept für eine Brennnesselsuppe
- 2 Zwiebeln
- 2 bis 3 Knoblauchzehen
- 4 Kartoffeln in Würfel geschnitten in Kokosöl andämpfen
- 1 Liter Gemüsebouillon zu den Kartoffeln geben und die Kartoffeln gar kochen.
- Brennnesseln: 2 Hände voll dazugeben
- Die Suppe mit dem Pürierstab fein mixen.
Für Hunde
- Pflanzenteile werden gewaschen und grob zerkleinert in den Mixer geben.
- Anfangs sollte man nur kleinere Mengen zur Gewöhnung sammeln und verfüttern.
- Die Kräuter können mit ein wenig Brühe, Kefir oder Knochensuppe zum Brei gemixt werden.
- Man kann die Blätter auch ganz fein geschnitten unter das Hundefutter mischen. Ganz fein deshalb, weil dem Hund das nötige Enzym fehlt, um Pflanzenkost zu verdauen.
- Tipp: Abrunden kann man gemixte Wildkräuter perfekt mit Naturmoor. Es liefert weitere wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente und dazu wertvolle Huminsäuren, die den Darm gesund halten. Huminsäuren bilden einen Schutzfilm auf den Schleimhäuten, wirken entzündungshemmend und binden Schadstoffe im Darm.
Rezept für ein Pesto
Für ein Pesto werden Wild-Kräuter zusammen mit ein paar Nüssen und/oder Kernen (z.B. Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Sesam) püriert und mit Öl (z.B. Leinöl oder Walnussöl) bedeckt. Dieses Pesto kann für ein paar Tage vorbereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Für Mensch und Tier
- Richtig perfekt wird es, wenn man einen Smoothie in einem Arbeitsgang für Mensch und Tier mixt. Dafür kann man einfach zu den Wildkräutern Äpfel, Bananen, Mangos oder Möhren in den Mixer geben, oder was einem sonst noch schmackhaftes in die Hände fällt und für Tiere unbedenklich ist. Auch Chlorella und Spirulina passen als “Booster” sehr gut in einen Smoothie.
Avocados und Auberginen sind beispielsweise nicht für Hunde geeignet. - Kräuter können auch gesammelt und getrocknet werden, um sie im Winter als Tee oder über das Futter gestreut zu verwenden. Vor dem Trocknen sollten die Wildkräuter nicht gewaschen werden, nur unsaubere Teile werden entfernt. Wichtig ist, dass die Pflanzen durchtrocknen und frei von Schimmel sind. Einige Inhaltsstoffe nehmen allerdings mit der Trocknung ab.
Tipp: Wildkräuter-DMSO-Auszüge
DMSO ist ein effizientes und ideales Pflanzen-Auszugsmittel.
Pflanzen und Pflanzenteile werden für einen Frischpflanzenauszug frisch geerntet, mit einem Keramikmesser zerkleinert und in einem Glas mit reinem DMSO übergossen. Alle Pflanzenteile sollten mit DMSO bedeckt sein und nichts mehr herausschauen. Dieses Glas sollte dunkel stehen. Schon nach 3 Tagen ist ein ca. 90% DMSO-Frischpflanzenauszug fertig und kann durch einen Glastrichter, ein Baumwolltuch oder einen Kaffeefilter gefiltert werden. Metall- und Plastik-Utensilien sollten zur Herstellung nicht verwendet werden.
DMSO Auszüge sollten aufgrund einer besseren Haltbarkeit nur bis maximal 60% DMSO-Gehalt verdünnt werden.
Die bekanntesten Wild(un)kräuter
Brennnessel
Die Brennnessel ist Heilpflanze des Jahres 2022. Brennnesseln lernt man spätestens gut kennen, wenn man mit ihnen in Berührung gekommen ist.
Aber: Die wertvolle Brennnessel glänzt mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dazu enthält sie 40% Eiweiß und ist damit eine interessante Eiweißquelle für Vegetarier und Veganer.
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Samen, Triebe, Wurzeln.
Besondere Inhaltsstoffe
Chlorophyll, Eiweiß, Flavonoide, Folsäure, Eisen, Kalium, Magnesium, Kieselsäure, Linolsäure, Vitamin A, Vitamin C, Phosphor, Schleimstoffe.
Eigenschaften
Die Brennnessel enthält viele verschiedene Substanzen. Beispielsweise Histamine und Flavonoide, die antiallergisch, abschwellend und entzündungshemmend wirken. Die Brennnessel wirkt entgiftend, harntreibend und entschlackend. Sie hilft bei Hautleiden durch ihre blutreinigende Wirkweise und regt den Stoffwechsel und die Nierenfunktion an.
Hilfreich bei
Harnwegserkrankungen, Prostataerkrankungen, Haarausfall, Schuppen, zur Vorbeugung von Nieren- und Blasensteinen, Stärkung des Immunsystems, Allergien, Ekzemen, Erkrankungen von Leber oder Milz, Rheuma, Magengeschwüre, Diabetes, Durchblutungsstörungen usw. Durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften hilft sie auch bei Arthrosen.
Giersch
Giersch im Garten ist unverwüstlich und kann einen zur Verzweiflung bringen. Dabei ist es ein hilfreiches Kraut, eine Heilpflanze, die den Frühling ankündigt und sogar dem Grünkohl mit einem hohen Mineralstoffgehalt weit überlegen ist. Auch der Vitamin C Gehalt übertrifft den von Zitronen um das vierfache.
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Samen, Blüten, Triebe.
Die im Geschmack wohlschmeckenden und milden jungen Gierschblätter kann man sehr gut im Salat essen, aber auch im Smoothie oder als Spinatersatz machen sie sich gut. Es gibt viele Zubereitungsmöglichkeiten.
Besondere Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Bor, Cumarine, Eisen, Flavonglykoside, Harze, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Saponine, Titan, Vitamin A, Vitamin C.
Eigenschaften
Antibakteriell, antimykotisch, entsäuernd, entwässernd.
Wirkt entzündungshemmend, antirheumatisch, harntreibend, kräftigend.
Hilfreich bei
Darm- und Blasenleiden, Erkältung, Husten, Rheuma, Würmer, Gicht, Rheuma, Krampfadern usw.
Löwenzahn
Löwenzahn findet man überall. Er ist unverwüstlich, hat viele heilende Eigenschaften und kann vielseitig genutzt werden. Junge Löwenzahnblätter passen in den Salat, als Tee getrunken und auch in den grünen Smoothie. Auch in der Krebstherapie ist der Löwenzahn bekannt, besonders die Löwenzahnwurzel.
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Knospen, Wurzeln.
Besondere Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Cholin, Inulin, Kalium, Magnesium, Phosphor, Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin C.
Eigenschaften
Verdauungsfördernd, appetitanregend, harntreibend, nierenanregend und blutreinigend.
Regenerierend und entwässernd, Magen- und leberstärkende Wirkung.
Hilfreich bei
Gelenkerkrankungen, Ekzeme, Allergien, Rheuma, Leberschwäche usw.
Vogelmiere
Das zarte Vogelmierenkraut kann über das ganze Jahr geerntet werden. Es ist mild und wohlschmeckend und passt sehr gut in den Salat, in Smoothies und auch in den Kräuterquark. Es ist mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen einem Kopfsalat um vieles überlegen.
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Triebe, Samen, Blüten.
Besondere Inhaltsstoffe
Aucubin, Carotinoide, Eisen, Flavonoide, Gamma-Linolensäure, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Selen, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C.
Eigenschaften
Blutbildend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schmerzstillend, kräftigend, schleimlösend.
Hilfreich bei
Ekzemen, Geschwüren, Leberschwäche, Rheuma, Erkrankungen der Atemwege, Juckreiz, Appetitlosigkeit, Gicht usw.
Kletten Labkraut
Das Klettenlabkraut, oder auch Klebkraut genannt, ist leicht durch sein “kleben bleiben” an der Kleidung zu erkennen. Es regt die Lymphgefäße an und die jungen Triebe machen sich besonders gut in einem Smoothie.
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Triebe, Samen, Blüten.
Besondere Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Kieselsäure, Spurenelemente.
Eigenschaften
Entgiftend, antibakteriell, fiebersenkend, harntreibend.
Hilfreich bei
Blasenentzündung, Harnwegsentzündung, Hautproblemen, Nierenproblemen.
Purpurrote Taubnessel
Die kleine und auffällige Purpurrote Taubnessel ist wohlschmeckend und gehaltvoll. Verwendet werden kann sie beispielsweise in Salaten, Smoothies und Suppen.
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Triebe, Blüten, Wurzeln.
Besondere Inhaltsstoffe
Aucubin, Gerbstoffe, Germanium, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zink, Zircon.
Eigenschaften
Abschwellend, antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, wundheilend.
Hilfreich bei
Harnwegsentzündungen, Hautentzündungen, Magenschleimhautentzündungen, Wunden, Reizdarm, Husten, Lungenentzündung, Magenschleimhautentzündung.
Fazit
Die Nährstoffdichte, die im Supermarkt Gemüse enthalten ist, nimmt Jahr für Jahr ab. Viel ist mittlerweile nicht mehr enthalten. Besonders, aber nicht nur aus diesem Grund, sind Wildkräuter mit ihrer hohen Nährstoffdichte eine wunderbare Bereicherung für unseren Speiseplan. Und auch unsere Tiere können von Wildkräutern enorm profitieren.
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Ich habe jetzt so Lust auf diese Kräuter bekommen, daß ich morgen gleich mal losmaschieren werde und die Zutaten für einen Wildkrauteintopf sammel.
Vielen Dank für die Interessanten Beiträge
Schöne Grüße aus dem Fichtelgebirge
Martina
Vielen Dank Martina und eine große Freude beim Sammeln 🙂
Liebe Grüße